Jeitteles

[782] Jeitteles, 1) Benedict, Sohn eines jüdischen Arztes, geb. 1762 in Prag, sorgte als Religionslehrer für die Bildung u. Aufklärung seiner Glaubensgenossen, errichtete nach den Schlachten bei Dresden u. Kulm eine Privatheilanstalt für verwundete Krieger u. st. 1813; er schr.: Kritische Bemerkungen über einige Werke des Maimonides, Brünn 1801, 3 Bde., Fol.; eine hebräische Übersetzung von Campes Seelenlehre, u.a.m. 2) Juda, Bruder des Vorigen, geb. 1773 in Prag, widmete sich unter Leitung seines Bruders bes. dem Studium des Hebräischen u. Chaldäischen u. schr.: Fundamenta linguae Chaldaicae, Prag 1813; Sammlung hebräischer Sinngedichte, Fabeln, [782] Sprüche etc., Prag 1821. 3) Ignaz, Sohn von J. 1), geb. 1784 in Prag, studirte Jurisprudenz, verließ aber nachher die juristische Laufbahn u. wurde Theilnehmer eines Handelshauses in Wien, wo er den 19. Juni 1843 starb; er schr.: Analekten, Arabesken u. Allegorien, Prag 1807; Ästhetisches Lexikon, Wien 1835–36, 2 Bde.; mit dem Folgenden: Siona, Encyklopädisches Wörterbuch für Israeliten, Wien 1819 ff. 4) Aloys, geb. 1795 in Brünn, war ausübender Arzt daselbst u. st. im April 1858; er schrieb mit Castelli die Parodie: Der Schicksalsstrumpf, Lpz. 1818; bearbeitete nach Jagemann das Drama: Der Hirtenknabe aus Tolosa, begann eine Übersetzung des Calderon, Brünn 1824, brachte 1829 Moretos Lustspiel: Die Macht des Blutes auf die Bühne u. redigirte zuletzt die Brünner Zeitung.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 782-783.
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