[955] Jo (spr. J-o), 1) Tochter des Inachos (od. des Jasos od. Argos, od. Arestor) u. der Peitho (Argeia, Ismene, Kalirrhoe etc.), Priesterin der Here in ihrer Vaterstadt Argos; sie wurde von Zeus geliebt, wich ihm aber aus. Er umhüllte sie plötzlich mit einer Wolke, umarmte sie u. verwandelte sie, um sie den eifersüchtigen Nachstellungen der Here zu entziehen, in eine Kuh. Here schöpfte Argwohn, erbat sich die Kuh zum Geschenk u. übergab dieselbe dem hundertäugigen Argos zur Hut. Auf Befehl des Zeus tödtete Hermes den Argos, nachdem er ihn durch den Ton seiner Flöte eingeschläfert hatte; Here aber machte die Jo wahnsinnig, ließ sie von einer Bremse verfolgen u. trieb sie über die ganze Erde hin. Sie irrte durch das Jonische Meer, den Thracischen Bosporus (so von ihrem Übergang genannt), den Kaukasus (wo ihr Prometheus den Weg zur Beendigung ihrer. qualvollen Reise anzeigte), von da zurück durch Äthiopien bis zum Nil u. dessen Mündung im Delta; hier bekam sie menschliche Gestalt wieder u. gebar den Epaphos. Die Kureten verbargen das Kind auf Anstiften der Here. Jo wanderte aufs Neue, um es zu suchen, fand es endlich in Syrien u. kehrte mit demselben nach Ägypten zurück. Auch eine Tochter, Koroessa, soll sie von Zeus in Byzanz geboren haben; 2) Schmetterling, s. Pfauenauge.