Köper

[701] Köper, 1) (Geköperte Zeuge), leinene, baumwollene, halbwollene, wollene u. seidene Zeuge, bei denen die Kette mit dem Einschlag so verbunden ist, daß nicht immer nur ein Kettenfaden abwechselnd über u. unter dem Schußfaden liegt, sondern oft zwei od. mehrere, u. daß mehr als zwei verschiedene Lagen des Schusses mit einander abwechseln; dies findet aber nach so einfachen Gesetzen statt, daß die ganze Fläche des Gewebes gleichartig, ohne Figur od. Muster erscheint u. auf dem ganzen Zeuge höchstens schräge Streifen entstehen. Gewöhnlich geht der Schußfaden unter mehreren u. dann nur über einen Schußfaden hin; je nachdem dieser letztere allemal der dritte, vierte etc. Faden ist, nennt man den K. dreibindig, vierbindig etc.; bilden die Bindungen schräg über das Zeug laufende Linien, so heißt das Zeug K. im engeren Sinne; sind die Bindungen zerstreut u. möglichst durch die flottliegenden Kettenfäden verdeckt, so heißt es Atlas. Die K. werden mit 4–8 Schäften gewebt u. also bei jedem Einschlag nur der vierte bis achte Theil der Kette gehoben. Dazu gehören: Zwillig, Drillig, Barchent, Merino, Casimir, Serge etc.; 2) schräge Streifen auf demselben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 701.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: