Kanonenkugel

[281] Kanonenkugel, Vollkugeln von Eisen, die aus Kanonen geschossen werden; nach ihrer Schwere sind sie 3-, 6-, 12-, 24pfündige K-n, u. werden in Eisenhütten, in Sand- od. Thonformen, nach dem Kalibermaß, in hölzernen Laden (Kästen), die aus einander zu nehmen sind, in einer Gießform von Sand u. Kohlenstaub, in welche 30–36 Modellkugeln abgedrückt werden, mittelst gekrümmter Leitrinnen gegossen. Ist die Kugel fertig, so werden die daran sitzenden Eingüsse mittelst Hämmer abgeschlagen, auch in einigen Artillerien, z.B. der französischen (seit 1743) überschmiedet; zu diesem Zweck werden die K-n auf dem Herde eines Windofens roth glühend gemacht u. mit schweren Hämmern auf einem hohlen Amboß geschlagen, um sie schwerer, glätter u. zum Rikoschettiren geeigneter[281] zu machen. Eine gute Kugel muß rund, glatt u. ohne Naht, ohne Gruben u. nicht von sprödem Eisen sein. Sonst hatte man auch sehr große K-n aus Stein.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 281-282.
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