Karmanien

[328] Karmanien (a. Geogr.), Landschaft in Asien, zwischen Persien, Parthien, Gedrosien, dem Indischen u. dem Persischen Golf (das j. Kerman mit Theilen von Laristan u. Moghistan); Gebirge: die persischen, der Bagoos; Flüsse: Anamis, Korios, Bagradas; am Gestade der Karmanische Meerbusen; mit weiten Ebenen, auch Wüsten, reich an Vieh (bes. wilde Esel u. Jagdhunde), Getreide, Obst, Reben (nach Strabo Trauben von 2 Fuß Länge), Gold, Silber, Kupfer, Zinnober, Arsenik, Salz; getheilt in die Districte Rudiana, Agdiuitis, Kabedene, Paräpaphitis, Modomastike u. Harmozia. Hauptstadt: Karmana (j. Kerman). Die Einw., Karmanen, hatten dieselbe Religion wie die Perser, aber eigenthümliche Sitten, statt der Pferde bedienten sie sich der Esel, selbst im Kriege, u. ihre Jünglinge durften nicht eher heirathen, als bis sie den Kopf eines erlegten Feindes vorzeigen konnten. Unter eigenen Königen waren sie dem Perserreiche zinsbar. Alexander der Große feierte, nachdem er aus den Wüsten Gedrosiens zu diesem Lande kam, große Feste hier. Vgl. Kerman (n. Geogr.).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 328.
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