Kaschmirziege

[356] Kaschmirziege (Capra aegagrus lanigera), Abart der wilden Ziege, mittlerer Größe, an der Nase zarte, volle, gerade, sehr platte, spiralförmig gewundene, auseinander laufende, oben etwas gebogene Hörner, breite, lange, dünne, herabhängende Ohren, seines, sehr langes, glattes Oberhaar, sehr seines, dichtes, weißgraues, neben dem Oberhaar versteckt liegendes Wollenhaar, weiß, grau, auch grau-röthlich u. schwarzfleckig; findet sich in den Gebirgen Tibets u. Kaschmirs, doch kommen auch K-n in ebnern Gegenden u. selbst in Frankreich u. andern Ländern gleichen Klimas fort. Die Wolle (Kaschmirwolle), unter den langen Ziegenhaaren sitzend, ist an den verschiednen Theilen des Körpers verschieden lang, von den grauen Ziegen besser als von den weißen, wird den Thieren ausgerupft u. kommt so, stark mit gröberem Haar gemischt, nach Europa; nach dem Kämmen wird es wie Kammwolle zugerichtet u. gesponnen. Die beste kommt aus Rodack. Seit 1816 sind mehrere Versuche gemacht worden, die K. nach Europa überzusiedeln.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 356.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika