[467] Kibitz 1) Vanellus Bechst., Gattung der Sumpf- od. Stelzvögel, Schnabel kürzer als der Kopf, gerad, rundlich, vorn etwas zugespitzt, unten etwas höckerig; Füße sehr kurz, vierzehig, hintere Zehe nicht zum Auftreten. Cuvier theilt sie in K. mit kurzer Nasenrinne (Kibitz- Regenpfeifer, Squaratola); einzige Art: Gefleckter K. (Sq. varia od. Melogaster), graulich mit schwarzen Flecken, in Südeuropa u. der Schweiz; 2) Eigentlicher K. (Vanellus), mit Nasenrinne, die über 1/3 des Schnabels hinwegläuft; bei Linné unter Tringa; Art: Gemeiner (Gehäubter) K. (Vanell. cristatus, Tringa v.), mit schwarzem Kopfe, langem, schwarzem, grünglänzendem, spitzigem Federbusch; oben grün mit Purpur-Schiller, unten weiß, am Schwanze ein schwarzes u. braunes Band, zwischen beiden weiß, Füße roth, fliegt u. läuft gut, schreit Zisitz; schlau, sehr besorgt für seine Brut; lebt in Europa, Nordafrika, Persien u.a. O., ist gesellig, in Deutschland Zugvogel, in England u. Frankreich Standvogel; frißt Insecten, Würmer, Wasserpflanzen, legt zwei- bis viermal gute Eier; gehört zur niederen Jagd, wird geschossen, od. in Schlingen u. Netzen gefangen. Das Fleisch ist hart, riecht unangenehm, im Herbst aber fett u. wohlschmeckend, wird daher, bes. in Frankreich, gegessen; Kibitzeier werden in Deutschland u. Holland unter die Delicatessen gerechnet.