[635] Koffer (v. fr. Coffre), 1) Kasten mit gewölbtem Deckel u. Schloß, gewöhnlich mit Leder, Seehundfell od. rauchgaren Fellen u. an den Ecken mit Eisenblech beschlagen. Die Reisekoffer sind kurz u. hoch, um sie auf dem Kutschbret mittelst Schrauben befestigen zu können. Jetzt, wo größere Reisen fast ausschließlich mit Eisenbahnen zurückgelegt werden, sind auch die kleineren Lederkoffer ziemlich allgemein geworden. Die Seitenwände sind Sohlenleder, das Ober- u. Untertheil starkes Leder, sie schlagen sich in der Mitte auseinander u. sind durch einen Unterschied von Pappe mit Zwillich od. Köper überzogen in zwei Theile getheilt, mit Zwillich od. Köper gefüttert u. mit Strippen zum Schnallen, Schlössern u. allerhand Bequemlichkeiten versehen; 2) in der Befestigungskunst, uneingedeckte Caponnieren, welche zur Sicherung des Überganges über trockene Festungsgraben, um die Verbindungen nach den Außenwerken möglichst[635] lange behaupten zu können, angelegt werden. Man unterscheidet doppelte u. einfache K., je nachdem sich zu einer od. zu beiden Seiten des Ganges ein glacisförmiger Erdaufwurf sich befindet.