Krannichfeld

[768] Krannichfeld (Kranichfeld), 1) sonst Grafschaft in Thüringen, getheilt seit 1172 in Ober- u. Unter-K.; a) Ober-K. kam nach Aussterben der Grafen von K. mit Hermann IV. durch dessen Tochter, Gemahlin des Burggrafen Albrecht von Kirchberg, an die Burggrafen von Kirchberg; von diesen wurde sie 1451 an die Grafen von Reuß verkauft, welche sie 1615 an Weimar abließen, dieses trat sie gegen Wiederkauf an Schwarzburg-Rudolstadt (1620) ab. Das Einlösungsrecht übernahm Gotha u. übte dasselbe 1663. 1826 kam Ober-K. in der Theilung der Gothaischen Lande an Meiningen; b) Unter- K. kam 1455 an Ludwig von Gleichen, 1460 an die Grafen Reuß in Plauen, die sie jedoch wieder an die Grafen von Gleichen u. Blankenhain überließen. Nach dem Aussterben der Gleichen belehnte Kurfürst Anselm Kasimir von Mainz die Grafen Melchior u. Hermann von Hatzfeld mit Nieder-K. Nach deren Aussterben betrachtete Kur-Mainz Unter-K. als heimgefallnes Lehn, u. die Grafschaft theilte das Loos Erfurts, bis es 1815 an Weimar abgetreten wurde; 2) Amtsbezirk im Herzogthum Meiningen, die frühere Herrschaft Oberkrannichseld, wird von Weimar, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Altenburg u. Preußen eingeschlossen; 1 QM. mit 3074 Ew.; 3) Stadt im gleichnamigen Amte, theils meiningisch, theils weimarisch, an der Ilm; sonst 2 Schlösser (Ober- u. Unterhaus); 1460 Ew.; 4) Schloß im Kreise Marburg in Steyermark; hier Zrinys Verschwörung 1670.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 768.
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