Lendenblut

[267] Lendenblut (Rück en blut), Krankheitdes Rindviehes. Im Anfang ist die Wärme über den ganzen Körper ungleich vertheilt, Ohren u. Füße sind kalt, das Haar gesträubt, der Bauch ist angespannt, es bleiben Eindrücke, wenn man auf die linke Hungerrube drückt; das Thier fröstelt, Augen, die Schleimhaut der Nase u. des Mauls sind gelblich gefärbt u. trocken, die Zunge sehr belegt, der Puls hart u. voll u. erst mit Zunahme des Fiebers klein u. schwach. Freßlust u. Durst sind vermindert u. hören, wie das Wiederkauen, mit Zunahme der Krankheit auf. Die Milch ist dünn, wässerig u. bisweilen bläulich, der Harn braun u. geht nur in geringer Menge ab. Der Mist wird selten u. in harten Klümpchen abgesetzt, ist schwarz u. zuweilen mit geronnenem dunklen Blut vermischt. Das Thier ist traurig u. stöhnt sehr; hat die Krankheit den höchsten Grad erreicht, so liegt es viel u. ist über den ganzen Körper kalt, Ursachen sind moorige Weiden u. saures, erfrornes, befallnes Futter. Man macht einen Aderlaß, gibt öfter schleimige, ölige, salzsaure Klystire od. einen Trank von Kamillenblume, Tabak u. Wermuth.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 267.
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