Leontīni

[282] Leontīni (a. Geogr.), Stadt in Ostsicilien am Lissus, auf zwei Hügeln erbaut; dabei die Castelle Phoceä u. Bricinniä. Dabei Leontini campi, Ebene, vom Symäthus durchflossen u. fruchtbar an Weizen; Ceres soll hier ihre ersten Gaben gespendet haben (j. Piana di Catania). In diese Gefilde versetzt man Homers Lästrygonen (daher Laestrygonii campi). Die Stadt selbst war 730 v. Chr. gegründet von Chalkidensern aus Naxos; 428 vertrieben die Aristokraten die anderen Bürger u. begaben sich nnter den Schutz der Syrakusaner, u. L. theilte alle unglücklichen Schicksale mit Syrakus. Unter Dionysios, welcher 10,000 griechische Söldner hier ansiedelte, warf sich Icetas als Tyrann auf, welcher, von den Syrakusanern gegen Dionysios gerufen, diesen schlug u. in Syrakus belagerte. Doch besiegte Timoleon den Icetas 345, nöthigte ihn zur Niederlegung der Tyrannis u. Entsagung des Bündnisses mit Carthago u. ließ ihn endlich hinrichten. Hierauf war L. wieder abwechselnd von Syrakus u. den Römern abhängig, bis im zweiten Punischen Kriege die Römer es überfielen, plünderten u. behielten. L. verfiel schnell u. heißt jetzt Lentini. L. war die Vaterstadt des Gorgias.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 282.
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