Lorsch

[523] Lorsch, Flecken an der Weschnitz im Kreise Heppenheim dexgroßherzoglich hessischen Provinz Starkenburg; Landgerichtssitz, Tabaksbau, Überbleibsel der berühmten Abtei L. (deren Kirche, worin der Sage nach Ludwig der Deutsche u. Sigfried begraben sind, 1621 abbrannte u. in neuerer Zeit restaurirt worden ist); 3100 Ew.– Das 764 gestiftete Kloster L., damals Lauresham (Monasterium Laureacense od. Laurissense) genannt, als dessen erster Abt Chrodegang von Metz genannt wird, wurde 1232 von Kaiser u. Papst dem Erzbischof Sigfried III. von Mainz gegeben. Dieser entfernte die verwilderten Benedictiner u. ersetzte sie durch Cistercienser, an deren Stelle nachher Prämonstratenser kamen. Streitigkeiten zwischen Pfalz u. Mainz über ihre Rechte in Bezug auf L. endigte der Westfälische Friede zu Gunsten des letzteren.1802 kam es an Hessen. Von der literarischen Thätigkeit der Benedictiner von L. zeigen die Annales Lauresha-menses u. A. Laurissenses (s.u. Francorum annales). Vgl. Vogel, Relatio de coenobio Laurissensi, in Frehers Scriptores, Bd. 1; G. Helwich, Antiquitates Laurishamenses, Frkf. 1631; Codex principis olim Laurishamensis abbatiae diplomaticus, Manh. 1768, 3 Bde.; Dahl, Historisch-topographisch-statistische Beschreibung des Fürstenthums L., Darmst. 1812.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 523.
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