[601] Lugano (deutsch Lauis), 1) sonst Landvoigtei, jetzt 2) Bezirk im Schweizercanton Tessin; grenzt an die Lombardei u. an den Tessiner Bezirk Bellinzona, 91/2 QM., ist durchaus Hügel- u. Bergland (Camoghé, Generoso Camor etc. höchste Berge), aber fruchtbar, bringt Getreide, Wein, Tabak, Trüffeln, Seidenraupen, wird in 12 Kreise eingetheilt u. zählt in 104 Gemeinden 36,500 Ew.; 3) Hauptort u. Stadt darin; 16 Kirchen (darunter die Stiftskirche St. Lorenz, Kirche Sta. Maria degli Angioli, Wallfahrtskirche auf dem Salvatorberg), Chorherrenstift, Geistliches Seminar, 3 Klöster, Regierurgsgebäude, Gymnasium, Spital, Theater; Tabakfabriken, Seidenspinnereien, Papiermühlen, Eisen- u. Kupferhämmer; im October großer Viehmarkt; Färberei, Fabriken für Hüte; Wein- u. Obstbau (Südfrüchte); am Monte Caprino Weinkeller (Cantine di Caprino); Fischerei (bes. Forellen); Schifffahrt; Handel mit Seide u. Wein, auch lebhafter Transitohandel; eidgenössisches Post- u. Telegraphenbüreau; 5140 Ew. 1513 wurde L. vom Herzog von Mailand an die Schweizer verkauft. Südlich von L. erstreckt sich der Luganer od. Lauiser See (Ceresio od. Lago de Lugano), er gehört zum größten Theil zu Tessin, ein kleiner Theil zu der Lombardei, ist 5 Meilen lang, 1 Meile breit, hat reizende Umgebungen u. ist reich an Forellen; er hängt mit dem Lago maggiore durch die Tresa zusammen u. durch den Canal nuovo mit dem Piano. Mehre seiner Buchten haben besondere Namen, wie der See von Agno, Tresa, Mordo. Auf ihm lebhafter Handel.