Mönch [3]

[379] Mönch 1) die Spindel einer Wendeltreppe; 2) bei Thurm- u. Kegeldächern die Spindel, an welche sich die Sparren u. der Dachstuhl lehnen; 3) Hohlziegel, welche die erhabene Seite bei einem so gedeckten Dache aufwärts kehren; die, welche die[379] hohle Seite aufwärts kehren, heißen Nonnen; 4) ein Stempel von Eisen od. hartem Holz, womit die Kapellen geschlagen werden, s.u. Kapelle 2); 5) (Buchdr.), eine Stelle, wo auf die Form die Druckfarbe nicht gehörig aufgetragen ist, ein mißrathener od. Mönchschlag mit dem Ballen geschehen ist; es entsteht dadurch im Abdruck eine blasse Stelle, Mönch; solche fehlerhafte Bogen, Mönchsbogen, werden unter den Ausschuß gethan; 6) der Rohrständer am Abflußpunkte eines Fischteiches; 7) so v.w. Brummkreisel; 8) so v.w. Bettwärmer; 9) längliche Arzneigläser (s.d.) mit rundem, kurzem Hals; 10) ein castrirtes Thier, daher Mönchen, so v.w. Castriren; 11) beim Durchstoß der stählerne Stempel, welcher das auf der Unterlage (Matrize) des Durchstoßes gelegte Blech durchschlägt; seine Gestalt ist genau dieselbe, wie die des Loches in der Matrize, seine untere Fläche eben od. etwas ausgehöhlt, damit die Schneide schärfer werde; 12) junge Auswüchse am Gehörn; 13) Art Stängel des Saflors.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 379-380.
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