Maulseuche

[18] Maulseuche (Maulfäule, Sabberseuche), durch Ansteckung herbeigeführte Krankheit der Hausthiere, namentlich des Rindes u. Schweines, beim Rindvieh oft epidemisch; besteht in Schwämmchen od. kleinen Blattern, welche sich in der Mundhöhle, bes. auf der Zunge u. am zahnlosen Munde des Oberkiefers, nach außen an den Lippen u. um die Nasenlöcher verbreiten u. 12–24 Stunden nach ihrem Erscheinen aufplatzen. Sie hindern die Thiere am Fressen u. es entsteht geringere Milchabsonderung u. Abmagerung. Das Übel ist nicht gefährlich u. heilt unter fleißiger Reinigung des Mundes mit einem Salbei auf guß mit Essig u. Honig od. ähnlichen Mitteln; doch tritt es auch symptomatisch zu andern Krankheiten u. ist oft mit der Klauenseuche verbunden. Hauptsache ist zweckmäßige Diät; die Thiere sind in mäßig warmen, nicht zugigen Ställen zu halten, fleißig mit überschlagenem, schleimigem, säuerlichem Getränk zu tränken u. knapp mit weichem Futter zu nähren. Die Homöopathie wendet Acid. sulph. im Wechsel mit Merc. solub. an.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 18.
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