Salbei

[779] Salbei (Salvia officinalis), in Südeuropa heimische, in Deutschland häufig in Gärten cultivirte Pflanze, mit hellgrauen ins Röthliche schimmernden Blättern (daher Salbeigrau solches Grau), von starkem gewürzhaftem, campherartigem Geruch, zusammenziehendem, gewürzhaft bitterlichem Geschmack, wird als gelindreizendes, magen- u. nervenstärkendes, adstringirendes Mittel angewendet, bes. in weinigem od. wässerigem Aufguß gegen Nachtschweiße, Asthma, Nervenkrankheiten, äußerlich als Gurgelthee bei Geschwulst des Zapfens u. der Mandeln, bei scorbutischem Zustand des Zahnfleisches gepulvert zu Zahnpulver, auch die frischen Blätter zum Abreiben der Zähne. Aus der S. bereitet man auch ein ätherischesgelbes Öl, Salbeiöl (Oleum salviae), welches sich mit der Zeit bräunt u. Stearopten absetzt, u. gewinnt durch Destillation das Salbeiwasser (Aquae salviae); beides stark nach S. riechend. Wenn man Säckchen mit S. in Wein hängt, erhält man den schweißtreibenden, stärkenden Salbeiwein; Salbeikäse, eine Art Kräuterkäse, wird bes. in Königsgrätz in Böhmen gemacht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 779.
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