Mehlbeerbaum

[85] Mehlbeerbaum (Crataegus s. Sorbus aria s. Aria nivea Host.), 1) Baum mit rundlicheiförmigen, doppelt gesägten, oben glatten, unten weißfilzigen u. vielnervigen Blättern, blüht in Zwitterblumen Ende Mai, bringt eirunde, bei der Reise im October korallenrothe Beeren, die alten Bäume mit dunkelbrauner, weiß gefleckter, sein aufgerissener, an ältern gelbbrauner, weißpunktirter Rinde, gelblich weißem, im Kern bräunlichem, auch flammigem, festem, vorzüglich zähem u. dauerhaftem Holze; die Wurzeln gehen tief in den Boden u. zwängen sich in Felsenritzen ein. Der M. kommt in bergigen Laubhölzern vor, wird 30–50 Fuß hoch, 1–11/2 Fuß dick, wächst 80–100 Jahre, kommt auf felsigem Boden auch als Strauch vor, ist in den meisten Ländern von Europa, die bergig sind, auch im nördlichen Asien heimisch. Das Holz wird als Werk- u. Nutzholz vorzüglich in Mühlwerken, wegen Zähigkeit u. Dauer, benutzt, so wie zu Schreiner-, Drechsler- u. Bildhauerarbeit angewendet; auch zu Brennholz u. Kohlen ist es gut. Die Früchte (Mehlbeeren) werden von Wildpret u. Vögeln aufgesucht; sie geben auch guten Essig u. Brauntwein u. sind zur Schweinefütterung zu gebrauchen; Abart: Bastardmehlbeerbaum, Sorbus aria intermedia; 2) (Mehldorn), der Hagedorn.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 85.
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