[130] Menno Simons, geb. 1496 (n.A. 1505) zu Witmarsum in Friesland. wurde um 1524 Pfarrer in dem Dorfe Pingjum, dann in seinem Geburtsorte u. trat 1535 aus der Römischen Kirche. Schon seit 1531, als der Märtyrermuth eines Taufgesinnten auf ihn einen großen Eindruck gemacht hatte, mit den Wiedertäufern in Verbindung stehend, ließ er sich nun taufen u. wurde in Gröningen Prediger der Wiedertäufer; er trat den Irrthümern Johanns von Leyden sowie anderer fanatischer Schwärmer entgegen, reformirte die zerstreuten Reste der Anabaptisten u. gründete Gemeinden in Friesland, Köln, Niederdeutschland bis nach Holstein, Mecklenburg u. Livland. 1543 war er in Emden, wo er Johannes a Lasco kennen lernte, mit dem er öffentlich disputirte, ging 1544 nach Köln, 1546 nach Holstein u. hielt sich die folgenden Jahre meist an der Nord- u. Ostsee auf; er st. den 13. Januar. 1561 in Woesteveld zwischen Hamburg u. Lübeck. Über seine Lehre u. seine Anhänger (Mennoniten) s. Wiedertäufer. Er schr.: Fundamentum, zusampt etlichen andern Leerhaften Büchlin, 1575; Opera, Amsterd. 1600; 2. A. ebd. 1646, vollständigste Ausg, ebd. 1681. Vgl. A. M. Cramer, Het leven en de verrigtingen van M. S., Amst. 1837; C. Harder, Das Leben M. S., Königsb. 1846; B. H. Roosen, M. S., Lpz. 1848.