Miaotse

[231] Miaotse, Volksstamm in China, bes. in den Gebirgen von Yünnan, Koeitschou, Houkang, Kuansi u. Setschuen; halbwild, sonst mit eignen Gesetzen, jetzt unter chinesischer Oberherrschaft; besteht aus mehrern Stämmen, die jedoch sämmtlich zu dem Volke der Schan od. Thai (s. Laos) zu gehören scheinen u. als die Reste der Urbevölkerung des südwestlichen China zu betrachten sind. Einige wohnen in kleinen Häusern mit ihrem Vieh, andere leben wilder. Waffen sind Bogen u. Pfeile, obschon sie auch die Feuergewehre kennen, u. mit Metall beschlagene Lederkürasse. Einige ziehen Pferde (gute Bergkletterer), andere treiben Ackerbau, andere (Mulao) excelliren durch musikalische Fertigkeiten. Die M. fielen einst den Chinesen sehr beschwerlich; 1776 wurden sie bezwungen, ein Theil ganz ausgerottet, ein anderer Theil zu Sklaven gemacht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 231.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika