Mirès

[309] Mirès, geb. 1809 von jüdischen Eltern in Bordeaux, wo er bis 1842 als Commis arbeitete. Nach Paris empfohlen, fand er Anstellung im Hause eines Agenten der dortigen Börse, begann aber bald auf eigene Rechnung Geschäfte zu machen. Um 1849 wurde er Eigenthümer des Journal des chemins de fer, war kurze Zeit Besitzer des Pays, betheiligte sich bei einer Anleihe, welche die Stadt Paris machte, gründete 1850 die Caisse de actionnaires réunis u. kaufte von Véron den Constitutionel für 2 Millionen Franken. Er übernahm in Marseille die Einführung der Gasbeleuchtung u. kaufte von dieser Stadt, wo er nun seinen wesentlichen Aufenthalt genommen hatte, über 400,000 Metres Land, welches bald, da dasselbe in der Nähe des Hafens lag, vortheilhaft von ihm verwerthet wurde. Seine im südlichen Frankreich von ihm früher erkauften Bergwerke singen in dieser Zeit ebenfalls an sein Vermögen zu erhöhen. 1856 vermittelte er den Verkauf von Girardins Presse an Milhaud u. schloß mit der päpstlichen Regierung einen Vertrag ab über den Bau der Eisenbahnen im Kirchenstaate. 1857 übernahm er von der spanischen Regierung die Staatsanleihe von 300 Millionen Realen u. gründete den spanischen Crédit mobilier.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 309.
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