Moire

[353] Moire (fr., spr. Moahr, deutsch Moor od. Mohr), grosdetourähnliches aber moirirtes Zeug, nur nicht so stark von Fäden u. sehr fest u. dicht geschlagen, entweder ganz von Seide, od. Halbseide mit einem Einschlag von Wolle, Baumwolle, Leinengarn od. Ziegenhaar. Es gibt glatten od. geblümten, Silber- od. Goldmoire. Sowohl die Kette als der Einschlag sind mehrfädig; die Kettenfäden meist aus zwei Fäden zusammengezwirnt, der Einschlag wird mehrfach in dasselbe Fach eingeschossen u. nach jedem Schuß mit der Lade fest geschlagen; zuweilen schießt man, nach dem zweiten od. dritten Einschlag Silber- od. Goldlahn ein, wodurch der rauhe M. entsteht. Die französischen M-s, welche nicht ganz von Seide sind, zeichnen sich dadurch aus, daß sie ein Leistenband von anderer Farbe haben. Die italienischen Seidemanufacturen von Bologna, Florenz, Mailand, Neapel u. Messina liefern sehr schöne M. (ital. Molle). In Deutschland wird M., bes. glatter, gestreifter u. geblümter, nur in Wien, Berlin u. Langensalza verfertigt. Moireband, gewässertes seidenes Band.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 353.
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