[353] Moiré (spr. Moarch), 1) (Moirirte Zeuge), berkanartige,[353] gewässerte Wollenzeuge, bes. zu Möbelüberzügen, daher Möbelmoor; es gibt einfache, leinwandartig gewebt, mit gezwirnter Kette u. zwei- bis sechsfach gezwirntem, stark geschlagenem Einschlag; geblümte u. figurirte, haben auf Berkangrund die Dessins mit Atlaskoper; noch gibt es eine Sorte mit blos gepreßten Mustern. Es kommen jedoch auch leichtere, aus nicht gezwirntem Garn gewebte, gewässerte Zeuge unter diesem Namen vor. Er wird in Sachsen in Crimmitschau u. Rochlitz, in Gera u. in Warnsdorf in Böhmen gefertigt; 2) Moiré metallique (spr. Moarch metallik, Metallmoor), wird erhalten, indem man auf erhitztes, mit Kreide von Fett gereinigtes Eisenblech 2 Theile Salpetersäure mit 3 Theilen verdünnte Salzsäure gießt; nach dem Abwaschen zeigen sich durch die ungleiche Einwirkung der sauern Beize auf den zum Theil ziemlich großen krystallinischen Zinnüberzug federartige, wolkige, mit perlmutterähnlichem Glanze schillernde Flecken, welche um so kleiner sind, je schneller die Abkühlung erfolgte. Durch blos theilweises Erhitzen des Bleches kann man regelmäßige Verzierungen von Metallmoor, z.B. Kränze etc. erzeugen. Es wird nun solches Blech mit Firniß überzogen u. zur Bereitung von Geräthschaften u. Gefäßen, denen man dadurch eine höhere Zierde ertheilen will, wie anderes Blech benutzt; gegossenes Zinn zeigt dasselbe. Erfinder war I. I. Allard in Paris 1814.
Meyers-1905: Moiré métallique · Moiré
Pierer-1857: Moire