Moussiren

[492] Moussiren (v. fr., spr. mussiren), von Getränken, wenn sie beim Ausgießen aus vorher luftdicht verschlossenen Gefäßen schäumen, so namentlich Bier, Mineralwässer u. Champagner, welcher letztere deshalb auch, weil er diese Eigenschaft im höheren Grade besitzt, den Beinamen Mousseux (spr. Mussöh), bekommt. Das M. beruht auf einem Überschuß von in der Flüssigkeit bei hohem Druck aufgelöster Kohlensäure, welche entweicht, sobald der Druck auf die Flüssigkeit aufgehoben wird. An Kohlensäure reiche Flüssigkeiten, welche an sich nicht moussiren, zeigen diese Eigenschaft, wenn man poröse od. pulverförmige Körper hineinbringt (klaren Zucker etc.). In der Champagne, wo die Moussirenden Weine (Schaumweine), zuerst vor etwa 100 Jahren bereitet wurden, benutzte man 1–2jährige leichte Weine dazu, denen man noch 1–3 Vol. Procente Zuckerlösung (mousse) zusetzt. Jetzt fabricirt man auch am Rheine, namentlich in Coblenz, am Neckar, in der Lößnitz in Sachsen solche Weine.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 492.
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