[499] Muffel, 1) eine Schale von gebranntem Thon, unter welche beim Kapelliren die Kapelle gestellt wird, damit weder Asche noch Kohlen hineinfallen.[499] Die M. hat entweder die Gestalt eines halben Cylinders, od. einer halben Kugel; im letzteren Falle hat die M. vorn einen größeren, an den Seiten u. hinten kleinere Ausschnitte, welche den Luftzug befördern. Der vordere größere Ausschnitt dient zugleich, die Kapelle einzusetzen u. das Schmelzen der Probe zu beobachten. Beim Kapelliren wird die M. auf eine dünne, thönerne Platte (Muffelblatt, Muffelplatte) gesetzt. Die M. wird über einer hölzernen Form (Muffelstock) verfertigt; 2) ähnliche thönerne od. biscuitene Hülle, welche bei der Glasvergoldung, Glasmalerei u. Porzellanmalerei, auch beim Emailliren angewendet wird, um die zu vergoldenden u. emaillirenden od. gemalten Gegenstände beim Einbrennen der Vergoldung des Emails od. der Farben gegen Asche u. Kohlen zu schützen. Beim Brennen seiner Porzellanwaaren werden die M-n gewöhnlich Kapseln genannt; der Ofen, in welchem die M-n aufgestellt werden, heißt Muffelofen; 3) thönerne Gefäße zur Destillation des Zinkes (nach der Schlesischen Methode) u. ähnlichen Hüttenprocessen; 4) so v.w. Muff 2) u. 3).