Murten

[567] Murten (Morat), 1) Stadt u. Hauptort im Seebezirk des Schweizercantons Freiburg, am gleichnamigen See, 3 Kirchen, Handelsschule, Spital, Waisenhaus, Schloß, Postbureau, Bibliothek, Ersparnißkasse, Jahrmärkte, Tabak- u. Uhrenfabriken, Gewerbe, Wein- u. Transitohandel; 1750 Ew. Hier hatten schon die Römer eine Niederlassung; es wurde 1034 von Kaiser Konrad vergeblich belagert, kam von den burgundischen Königen an die Zähringer, dann an die Grafen von Romont. Hier 22. Juni 1476 Sieg der Eidgenossen über den mit dem Grafen von Romont verbündeten Herzog Karl den Kühnen von Burgund; die Knochen der gefallenen 10,000 Burgunder moderten in dem Beinhause zu Merlach, welches die Franzosen 1798 sprengten; an dessen Stelle setzte die Freiburger Regierung 1822 einen Obelisk; vgl. Die Schlacht bei M., Bern 1812, u. Aufl. ebd. 1816; 2) (Murtener See), See bei der Vorigen, in den Cantonen Waadt u. Freiburg, 1339 Fuß über dem Meere, ist 2 Stunden lang u. 3/4 Stunden breit, mit hügeligen, von Reben u. Obstbäumen besetzten Gestaden, an seinen beiden Enden von großen Sümpfen begrenzt, steht durch die Broye mit dem Neuenburger See in Verbindung u. ist sehr reich an Fischen (Welse bis zu 60 Pfund, Salüte, Hechte, Forellen etc.).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 567.
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