Nikomedīa

[958] Nikomedīa, Hauptstadt von Bithynien, am nordöstlichen Ende des Astakenischen Meerbusens, hatte viele prächtige Gebäude, warme Quellen u. andere Mineralwasser; an der Stelle des alten N. liegt das heutige Ismid (Nikmid). Hier lag einst Astakos, eine Colonie der Megarenser; als sich auch Athener hierher gewendet hatten, hieß die Stadt gewöhnlich Olbia; König Dödalsos von Bithynien vergrößerte u. verschönerte, aber Lysimachos zerstörte sie. Vom König Nikomedes etwas nördlich von der alten Stadt aufgebaut u. N. genannt, blieb sie nun lange Residenz u. Hauptstadt. Am meisten blühte sie unter den Römern, wo bes. die dasigen Bäder besucht waren, u. die Kaiser wählten N. gewöhnlich zu ihrem Aufenthalt, so Diocletian, welcher sie ungemein verschönerte (303 zerstörte dessen Mitregent Galerius in der Christenverfolgung die Hauptkirche daselbst), Maximian u. Constantin der Große, welcher sich 337 hier in der Vorstadt Ankyrona taufen ließ. Zur Zeit des Kaisers Theodosios war sie schon zum fünften Male durch Erdbeben zerstört, ward aber immer wieder aufgebaut. In N. wurde Arrian geboren u. vergiftete sich Hannibal.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 958.
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