Oliven

[276] Oliven, 1) die länglich runden Früchte des Ölbaumes. In einem schwammigen Fleische, welches, so lange es frisch ist, herbe u. bitter schmeckt, aber höchst ölreich ist, steckt ein länglicher, harter, gefurchter Stein, welcher einen weißen, süßen Kern enthält. Sie sind in Gestalt, Größe u. Farbe sehr verschieden, die größten O. sind von der Größe eines Tanbeneies. Außerdem daß man aus ihm das Öl gewinnt (s. Olivenöl), werden sie häufig eingemacht u. so auch versendet. Man nimmt dazu die Früchte, noch ehe sie ganz reif sind, wo sie eine schöne grüne Farbe haben, weicht sie einige Tage in frischem Wasser, dann aber in Wasser, worin Sodasalz u. Asche von Olivenkernen aufgelöst ist; hierdurch wird den O. der bittere Geschmack benommen. Dann werden sie mit Salzwasser u. Gewürznelken, Zimmt, Coriander u. dgl., od. mit Öl, Salz u. Pfeffer in Fässer eingelegt. Sie kommen bes. aus Frankreich, Spanien, Sicilien u. Italien, wovon die beste Sorte Picholines heißt. Man benutzt sie gewöhnlich zu Salaten, auch zu Brühen. Versteinerte O. (Olivae lapideae), sind versteinerte Früchte von O. od. Pflaumengestalt; sind bisweilen Naturspiele, od. kommen von einer ausgestorbenen Baumart her; 2) der Koth von Schafen u. Ziegen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 276.
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