Ordelassi

[335] Ordelassi, einst ein bedeutendes Fürstenhaus in der Romagna, soll von den Falieriin Venedig stammen. Daraus 1) Meinhard O., päpstlicher Vicarius in Forli, machte sich 1226 zum souveränen Herrn dieser Stadt. 2) Francesco O., Neffe des Vor., eroberte Forli 1333 u. ward vom Papst Benedict XII. 1337 im Besitz derselben bestätigt. Er bekriegte als Bundesgenoß der Pisaner 1341 Florenz, brachte 1342 Cesena unter seine Herrschaft u. demüthigte 1343 die Malatesti, Herren von Rimini, ward aber 1350 als Feldherr des Bundes der italienischen Großen gegen Clemens VI. von diesem excommunicirt. Als 1353 Cardinal Albornoz die Romagna zu unterwerfen versuchte, schlug O. denselben 1355 bei Rimini, allein seine Bundesgenossen, die Malatesti, unterwarfen sich, u. O. mußte allein den Krieg gegen die päpstliche Macht fortsetzen, er selbst vertheidigte Forli u. Forlimpopoli, seine Gemahlin Marcia Ubaldini aber Cesena, welche erst 1357 zur Übergabe von der Besatzung genöthigt wurde. O. übergab Forli 1359 u. unterwarf sich, worauf ihm der Besitz seiner Herrschaften auf 10 Jahre zugesichert wurde. 1361 begann er wieder einen Krieg mit dem Papst, aber er focht unglücklich u. flüchtete mit seiner Gemahlin nach Venedig, wo er starb. Seine Söhne 3) Sinibaldo O. u. 4) Georg O. u. dessen Sohn 5) Antonio O., sowie 6) Francesco O. behaupteten sich mit abwechselndem Glück in Forli; der Letztere wurde durch seinen Vetter 7) Pino Degli O. ermordet, welcher sich nun in Forli behauptete. Nach seinem Tode aber vertrieb Papst Sixtus IV. alle O. aus Forli u. gab das Fürstenthum seinem Nepoten Hieronymus Riario. 8) Ludwig O., starb als der Letzte dieses Namens verbannt in Venedig.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 335.
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