Päan

[542] Päan, 1) (Päon), der helfende, rettende Gott, bes. der Götterarzt im Olymp, dann der Gott der Arznei (daher Päanische Kunst, so v.w. Arzneikunst)[542] od. Apollo; 2) feierlicher, vielstimmiger Gesang, welcher bei wichtigen Gelegenheiten od. Ereignissen gesungen wurde, namentlich auf Apollo als. Gebet um Abwendung einer von demselben gesendeten Seuche od. auch auf einen anderen od. mehre andere Götter zugleich; bes. hieß später P. 3) der Schlachtgesang, sowohl vor als nach der Schlacht, daher 4) so v.w. Siegesgesang u. 5) überhaupt sowohl Lob-, Danklied, z.B. Gesang nach der Mahlzeit, als auch Freuden-, Festgesang. Daher Io P.! ein Ausruf bei freudiger, doch auch bei trauriger Überraschung. Als Päandichter (Päanographen) waren im Alterthum berühmt Terpander, Archilochos, Pindar; 6) (Päon), der in den Päanen vorwaltende Versfuß, welcher aus einer langen u. drei kurzen Sylben in der verschiedensten Folge bestand, als: – ◡ ◡ ◡, ◡ – ◡ ◡, ◡ ◡ – ◡, ◡ ◡ ◡ –.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 542-543.
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