Parietarĭa

[679] Parietarĭa (P. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Urticaceae, Polygamie, Monocle: Blüthen vielehig, Blüthenhülle glockig, vierspaltig, das der Zwitterblüthen zuletzt verlängert; 4 Staubgefäße, vor der Blüthenzeit einwärts geknickt, Staubfäden elastisch zurückspringend; Griffel sädlich, Narbe kopfig pinselförmig; Polygamie, Monocle L.: Arten: P. officinalis (P. erecta, Mert. Koch, Glaskraut), an Mauern, auf Schutthaufen, mit unscheinbaren, gehäuften Blüthen, deren Staubfäden zur Zeit der Reise, wenn sie berührt werden, elastisch den Samenstaub ausstreuend, aus einander springen, aufrechtem Stängel, länglich lanzettförmigen, roth haarigen Blättern, an Mauern, auf Schutthaufen in Deutschland etc.; P. diffusa Mert. Koch, von der vorigen durch sehr ästigen, aufsteigenden Stängel, kürzere u. breitere Blätter unterschieden; an Mauern u. Wegen im Rhein-, Nahe- u. Moselthale, in der Italienischen Schweiz etc. Von beiden war das geruchlose, schwach salzig, schleimig schmeckende Kraut (Herba parietariae s. helxines), sonst als harntreibend officinell; zum Reinigen des Glases benutzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 679.
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