Pasigraphie

[723] Pasigraphie (Ideographik, v. gr.), eine allgemeine, jeder Nation, welche Sprache sie auch rede, verständliche Zeichen- od. Schriftsprache. Leibnitz war der erste, welcher sie in Anwendung brachte; in Frankreich rühmte de Maimieux sich sie erfunden zu haben. In Wirklichkeit jedoch ist eine solche allgemeine Schrift ebenso wenig erfunden worden u. überhaupt möglich, wie eine Pasilalie od. Pasilogie, d.i. eine Allgemeinsprache durch Laute. Vgl. Wilkens, Essay towards a real char. and philos. language, Lond. 1668, Fol.; Solbrig, Scriptura oecum. u. Allgem. Schrift, Cobl. 1736; Will, De lingua universali, Alt. 1756; Kalmar, Praecepta linguae philos., Berl. 1772; Berger, Plan zu einer allgemeinen Schrift- u. Redesprache, Berl. 1779; De Cormel, Projet d'une langue universelle, Par. 1794; Vater, P., Wien 1795; Pasigraphia, Par. 1797; Wolke, Erklärung, wie die P. möglich ist, Dess. 1797; Grotefend, De pasigraphia, Gött. 1799; Vater, Pasigraphie u. Antipasigraphie, Weißenf. 1799; Näther, Versuch einer neuen Erfindung von P., Lpz. 1805; Schmid, Von den Versuchen eine allgemeine Schriftsprache einzuführen, Dill. 1807; Gedankenverzeichniß einer allgemeinen Schriftsprache, ebd. 1807; Niethammer, Über P. u. Ideographik, Nürnb. 1808; Stein, Über Schriftsprache u. P., Münch. 1809; Bürja, Pasilalie, Berl. 1806; Aphorismen über Sinnen- u. Ideensprache, Manh. 1869; Rethy, Lingua univers., Wien 1825.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 723.
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