Pfeifergericht

[940] Pfeifergericht, eine feierliche öffentliche, jährlich zur Zeit der Herbstmesse gehaltene Gerichtssitzung des Schöffenraths zu Frankfurt am M., bei welcher zwischen der Publication ergangener Urtheile die Abgeordneten mehrer Städte (Nürnberg, Worms u. Altbamberg) unter der Begleitung von Kunstpfeifern erschienen, einen hölzernen Becher, ein Pfund Pfeffer, einen weißen Biberhut, ein Paar weiße Handschuhe, ein weißes Stäbchen u. einen Räderalbus überreichten u. die Bestätigung ihrer Meßprivilegien, namentlich Zollfreiheit, erhielten. Dieses Gericht hörte mit dem Erlöschen des Deutschen Reichs auf. Es hatte jedesmal am letzten Gerichtstag vor Mariä Geburt Statt. Vgl. Fries, Vom P., Frankf. 1752.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 940.
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