[361] Populīn (Benzosalicin), C40 H22 O16 + 4 HO, findet sich neben Salicin in der Rinde u. in den Blättern von Populus trema, graeca u. alba. Man stellt es dar, indem man die Rinde dieser Populusarten mit Wasser auskocht, die wässerige Abkochung mit basisch essigsaurem Bleioxyd fällt u. die filtrirte Lösung verdunstet. Das P. krystallisirt in seidenglänzenden Blättchen, welche sich wenig in Wasser, leichter in Alkohol lösen. Der Geschmack ist dem des Süßholzes ähnlich, es enthält die Elemente von Saligenin u. Krümelzucker. Mit zweifach chromsaurem Kali u. Schwefelsäure behandelt, liefert es Salicylwasserstoff, mit Salpetersäure Pikrin- u. Oxalsäure; durch die Einwirkung von Säuren spaltet es sich in Salicetin, Krümelzucker u. Benzoësäure; bei 100° verliert es 4 Äquivalente Wasser u. wird dadurch wasserfrei: C40 H22 O16; kocht man P. mit Barytwasser, so zerfällt es in benzoësauren Baryt u. Salicin; löst man P. in seinem zehn- bis zwölffachen Gewichte Salpetersäure von 1,13 B., so bildet sich das Benzohelicin, ein Körper, welcher zum Helicin in derselben Beziehung steht, wie das P. zum Salicin; dasselbe verwandelt sich in Helicin u. Benzoesäure, wenn man es mit reiner Magnesia kocht.