Procaccini

[609] Procaccini (spr. Prokadschini), 1) Ercole, geb. 1520, wurde das Haupt einer Malerschule in Mailand; Werke von ihm befinden sich in Bologna u. Parma. 2) Camillo, geb. 1546 in Bologna, ebenfalls Maler, Sohn u. Schüler des Vor.; errichtete 1609 in Mailand eine eklektische Kunstschule, aus welcher viele treffliche Maler hervorgingen; er st. 1626 in Mailand. Er ahmt vornehmlich Correggio u. Parmeggianino nach, leidet aber an Schwäche der Zeichnung u. ist sehr gesucht in seinen Bewegungen. Werke von ihm in verschiedenen Kirchen u. in der Gallerie zu Mailand, auch in Bologna, Ravenna, Pavia, Wien, Dresden u. München. 3) Giulio Cesare, geb. 1548 in [609] Bologna, war anfänglich Bildhauer, dann Maler, auch vorzüglicher Zeichner mit Kreide u. der Feder. Er ging 1609 mit seinem Bruder nach Mailand u. st 1626. Sein Colorit war kräftig u. er gilt als der glücklichste Nachahmer Correggio's, so daß sogar ein Werk von ihm, Madonna mit dem Kinde in Luigi dei Francesi zu Rom, unter dem Namen jenes Meisters gestochen worden ist. Werke von ihm in Mailand, Turin, Florenz, Dresden u. München. 4) Ercole, geb. 1596 in Bologna, Maler, Neffe u. Schüler des Vor.; er st. 1676.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 609-610.
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609 | 610
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