[679] Puder (Haarpuder), seiner, weißer, bisweilen wohlriechend gemachter Mehlstaub, womit man sonst die Haare u. Perücken bestreute, um sie zu verschönern. Der Gebrauch des weißen P-s kam im 16 Jahrh. auf u. zu Anfange des 19. Jahrh. fast gänzlich aus der Mode. Die unzünftigen Pudermacher bereiten den P. aus weißer Stärke, welche auf einem Tische mit einer kleinen Walze zerdrückt u. dann durch ein seines Haarsieb (Pudersieb) gesiebt wird, welches oben u. unten einen ledernen Deckel hat, damit der P. nicht verfliegt; od. man bedient sich zur Bereitung des P-s einer kleinen Handmühle (Pudermühle), welche mit einem Beutelwerk von seinem Mehltuche versehen ist. Zur Einstreuung des P-s in die Haare bedient man sich des Puderpüsters (Puderbläsers, Puderblasebalgs), eines ledernen, in runde Falten gelegten, auf der einen Seite mit einem hölzernen Boden verschlossenen Schlauches, durch welchen, wenn man ihn zusammendrückt, der Puder herausstäubt; od. der Puderquaste, einer großen Quaste mit langen, wollenen, seidenen od. leinenen Fäden, womit der P. auf die Haare getupft wird.