Pythische Spiele

[726] Pythische Spiele (Pythia), Festspiele in Griechenland, dem Apollo zu Ehren gefeiert, früher alle 9 Jahre, seit 586 v. Chr. alle 4 Jahre, im 3. Jahre jeder Olympiade, wahrscheinlich im Herbst (nach Anderen im Frühling) auf den Krissäischen Feldern bei Delphi. Apollon selbst sollte sie nach der Tödtung[726] des Drachen Python eingesetzt haben, erneuert wurden sie von den Amphiktyonen, welche nun auch den Vorsitz dabei hatten. Anfänglich enthielten diese Spiele blos die Verherrlichung des Kampfes des Apollo mit der Schlange Python u. deren Besiegung, dargestellt mit Flötenspiel. Diese Flötenspieler hießen Pythaulä, die Flöte dazu Pythios Aulos u. die Tonweise Pythikos Nomos (Pythikon Aulema); aber nach u. nach wurden alle Arten von Wettkämpfen in Musik, Spiel u. Leibesübungen, wie sie bei den Olympischen gebräuchlich waren, auch hier eingeführt, doch blieben die musischen Kämpfe vorherrschend. Seit Phidias Zeit fanden sogar Wettkämpfe in der Malerei Statt. Der Siegespreis war ein Lorbeerkranz. Die Rechnung nach Pythiaden, einer vierjährigen Periode, welche mit der Restauration der Spiele 586 v. Chr. begann, wurde weniger gewöhnlich, nur in Delphi zählte man darnach u. etwa noch in Macedonien, zu Megara u. Sikyon. Die P. S. hörten wahrscheinlich 394 n.Chr. auf.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 726-727.
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