Röhrenmaschine

[233] Röhrenmaschine, Vorspinnmaschine, bes. für Baumwolle, aber auch für Flachs u. Kammwolle. Der Faden wird durch gewöhnlich 6 Paare Streckwalzen ausgezogen, geht durch die Höhlung eines horizontalen, 41/2 Zoll langen, 2–3 Linien weiten eisernen Rohres, welches sich mit sehr großer Geschwindigkeit (7000–12,000 Mal in einer Minute) um seine Achse dreht, erhält bei u. vor seinem Eintritte in das Rohr eine starke Drehung, beim Austritte aus dem Rohre aber eine ebenso starke Drehung in entgegengesetztem Sinne u. wickelt sich daher ohne Draht auf eine dem Rohre nahestehende Spule, welche dadurch in Umdrehung versetzt wird, daß sie durch Reibung an ihrem Umfange von einer sich drehenden, kannelirten Walze (Spulen- od. Wickelwalze) mitgenommen wird. Die R. enthält gewöhnlich 16–32 Röhren. Ihre Anwendung beschränkt sich auf Garne unter Nummer 50, da das von der R. gelieferte Vorgespinnst kaum über Nummer 41/2 steigen kann.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 233.
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