Roeskilde

[222] Roeskilde (spr. Röskilde, d.i. Ruhequelle), 1) Stadt auf der dänischen Insel Seeland, Amt Kopenhagen, am Issefjord u. an der Eisenbahn von Korsör nach Kopenhagen. Ihren Namen verdankt die Stadt den zahlreichen Quellen, welche in der Nähe zu Tage treten; sie hat einen prächtigen Dom (1047–1084 erbaut, mit der Gruft der dänischen Könige, mehrer Bischöfe u. vieler berühmter Männer, darunter Saxo Grammaticus), königliches Palais, Kathedralschule, adliges Jungfrauenkloster, Fabriken in Tuch, Papier, Tabak, Baumwoll- u. Leinwandwebereien; Handel mit Getreide; Hafen; 4500 Ew. R. war schon im 10. Jahrh. ein Hafenplatz, wurde 1012 Bischofssitz u. bisweilen königliche Residenz (bis 1443); im 12. u. 13. Jahrh. war sie mit Ausnahme Schleswigs die bedeutendste Stadt Dänemarks. Seit dem 12. Jahrh. befestigt, wurde die Stadt 1534 vom Grafen Christoph von Oldenburg verheert. Hier 1569 Friede zwischen Dänemark u. Schweden, welcher aber vom König Johann von Schweden nicht ratificirt wurde; dagegen wurde hier den 26. Febr. 1658 Friede zwischen denselben Mächten geschlossen; vgl. Behrmann, Beskrivelseover R.; 2) (Roeskildefjorden), Meerbusen dabei, Theil des Issefjorden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 222.
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