[237] Rolandsäulen, colossale Bildsäulen eines geharnischten Mannes mit Schwert u. Wappenschild, welche in Ortschaften im nordwestlichen Viertel Deutschlands, in Hamburg, Bremen, Brandenburg, Quedlinburg, Halle, Zerbst etc. u. noch in 21 Ortschaften angetroffen werden u. die zuweilen mit Inschriften auf dem Fußgestelle od. Schilde versehen sind. In Braunschweig war das noch vorhandene Löwenbild die Rolandssäule. Die Volkssage schreibt sie Karl dem Großen zu u. gibt an, daß sie den Ritter Roland (s.d.) darstellen, eigentlich sind sie bildliche Monumente, daß der Stadt die höchste Gerichtsbarkeit von Kaiser u. Reich verliehen war, od. dafür Symbole für den Königsbann, welcher an der Stätte gehalten wurde. Die meisten stammen aus dem 14. u. 15. Jahrh. Hier u. da wurden sonst vor solchen Bildsäulen alljährlich öffentliche Tänze gehalten, die Todesurtheile u. ähnliche öffentliche, feierliche Gerichtshandlungen vollzogen. Vgl. Türk, De statuis Rolandinis, Rost. 1824; Stappenbeck, Über R-n, im 4. Bd. der Märkischen Forschungen, Berl. 1850.