Zerbst

[579] Zerbst, 1) Amt im Herzogthume Anhalt; 2) Hauptstadt hier, an der Nuthe, durch Zweigbahn nach Dessau mit der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn verbunden, mehre Vorstädte (darunter Ankuhn, mit eignen Stadtgerechtigkeiten), drei evangelische Kirchen, Synagoge, Schloß (früher Residenz der 1793 ausgestorbenen Fürsten von Anhalt-Zerbst, mit Park u. großer Reitbahn), Rathhaus (davor eine Rolandssäule u. eine hölzerne andere Säule mit einer hölzernen vergoldeten weiblichen Figur, die Butterjungfer genannt, welche der Stadt gewisse Ansprüche so lange sichern soll, bis sie vor Alter umgefallen ist), Hospital, Armenhaus, Zucht- u. Zwangsarbeitshaus, Gymnasium (Francisceum), Töchter- u. Armenschule; man fertigt Gold- u. Silberwaaren, Seidenwaaren, Tuch, Leder, Porzellan, Bier (Zerbster Bitterbier), Tabak; Wachsbleichen, Handel (einst sehr berühmt) etc.; Freimaurerloge: Friedrich zur Beständigkeit, salinische Mineralquelle mit Badehaus u. Anlagen; 12,000 Ew. Vgl. Urkundensammlung zur Geschichte von Anhalt; Einleitung: Peter Becker's Zerbster Chronik, zum ersten Male herausgegeben Dessau 1858; 3) Anhalt-Z. (Gesch.), s.u. Anhalt (Gesch.) II. C) u. III. C).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 579.
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