Roma [2]

[296] Roma, römische Gottheit für alles Gedeihende, Wachsende, Zunehmende, später auch für Kraft, Stärke, Mannheit. Ihr Unterschied von den übrigen Göttern ist, daß sie keine rein plastische von einer ethischen Idee vergeistigte Gottheit war, sondern der abstracte Begriff der Wirklichkeit des Staates in seinem politischen Leben eingekleidet in die universell geltenden Formen anderer Mythologien, aber wie der Staat, den sie darstellte, aus der Thätigkeit des Volkes hervorging, daß sie also eine echt römische Allegorie war. Sie wurde dargestellt als Siegesgöttin mit Feldzeichen u. Palladium od. Tropäum; bisweilen erscheint zu ihren Füßen eine Wölfin, welche Zwillinge säugt. 194 v. Chr. wurde ihr in Smyrna ein Tempel erbaut.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 296.
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