[625] Rustan, 1) geb. zu Eriwan in Armenien; wurde von Bonaparte in Ägypten aus den jungen Sklaven, welche die Pflanzschule der Mamluken bildeten, ausgewählt u. bestimmt stets um seine Person zu sein, wo er mehrfache Gelegenheit hatte sich durch Besonnenheit u. Muth auszuzeichnen. Auch als Napoleon Kaiser geworden war, befand sich R. im reichsten orientalischen Costüm in seinem Gefolge u. obgleich er von dem Kaiser mit Geschenken u. Wohlthaten überhäuft wurde, war er gleichwohl einer der Ersten, welche ihn 1814 in Fontainebleau verließen u. ließ sich während der Hundert Tage in Paris nicht blicken. Nach des Kaisers Abgang nach Helena reiste er nach London, wo er jedoch nur kurze Zeit die Aufmerksamkeit der Salons erregte, nachher errichtete er in Paris ein Kaffeehaus, lebte später zu Dourdang im Departement Seine u. Oise in Vergessenheit u. st. am 7. Decbr. 1845. 2) Rustan Pascha, Sohn eines Bauern, schwang sich zu der Würde des Großvezier unter Sultan Solyman II. empor; er verband sich mit der Kaiserin Roxelane u. wurde der Mitschuldige ihrer Ränke; st. 1561; s. Türken (Gesch.).