Saba, St.

[641] St. Saba, 1) geb. 439 zu Mutaloska in Kappadocien, widmete sich schon in seiner Kindheit einem ascetischen Leben u. ging um 457 nach Jerusalem, wo er unsern der Stadt ein Kloster gründete, einen Orden stiftete u. 484 zum Priester u. Abt seines Kloster geweiht wurde. S. war ein Schüler des Euthymios u. ein strenger Vertheidiger der Beschlüsse des Concils zu Chalcedon gegen die Monophysiten, er stand beim Kaiser Anastasius in hohem Ansehen u. st. 531 od. 532; sein Tag ist der 5. Dec. Der von ihm gestiftete Orden der Sabaiten trug ein löwenfarbenes Gewand mit schwarzem Scapulier; das von ihm gegründete Kloster San Saba am Todten Meere, in wilder Gegend auf steilem Felsenvorsprunge über dem Bette des Kinon gelegen, ist berühmt wegen seiner an Handschristen reichen Bibliothek, u. Johannes von Damask verfaßte in demselben viele seiner Schriften u. liegt in der Klosterkirche begraben. Auch Euthymios lebte u. starb in dem Kloster. 2) (Sava), ältester Sohn des frühern Fürsten von Serbien, Stefan Nemanja (in der zweiten Hälfte des 12. Jahrb.), welcher, nachdem er die Regierung niedergelegt, sich nach dem Berge Athos in die Einsamkeit zurückgezogen u. daselbst das Kloster Chilantari wiederaufgebaut hatte, dasselbe bei seinem Tode im Jahre 1200 dem S. hinterließ. Dieser entsagte freiwillig dem Throne u. trat als Gesetzgeber für die slavischen Mönche des Berges auf; mehre Klöster im Orient führen seinen Namen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 641.
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