Schienertsche Bergzeichnung

[156] Schienertsche Bergzeichnung, die vom preußischen Artillerielieutenant Schienert in Berlin zu Anfang des 19. Jahrh., gleichzeitig mit der Lehmannischen Bergzeichnungsmanier erfundene Art Berge zu zeichnen, gründet sich, wie jene, auf das Verhältniß des Schwarzen zum Weißen, um die Böschungen der Berge anzugeben, ist aber leichter verständlich u. gewährt daher beim Croquiren manchen Putzen, obschon sie, minder schön u. willkürlicher als die Lehmannische wohl selten zum ins Reine Zeichnen angewendet wird. Sie gibt 3° mit seinen punktirten Strichen, 5° mit dichter u. geschlängelt punktirten, 10° mit seinen geraden u. punktirten Strichen abwechselnd, 15° mit seinen geraden, 20° mit seinen u. groben geraden Strichen abwechselnd, 25° mit bloß groben geraden, 30° mit noch gröbern geraden Strichen, die andere seine rechtwinklich weitläufig durchkreuzen, 35° mit eben solchen, die mit feinern dichter durchkreuzen, 40° mit sich schräg durchkreuzenden dichten Strichen, 45° mit ganz schwarz; überhängende Felsenwände werden mit Karmin angegeben, die Höhen, auch auf dem Gipfel derselben, mit Zahlen bezeichnet. Sie ist bei der preußischen Armee mit Modificationen eingeführt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 156.
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