Schindelmeißer

[192] Schindelmeißer, 1) Gattin eines Bankiers in Königsberg, ging, als dieser fallirte, nach Berlin u. gründete dort ein Erziehungsinstitut; für dasselbe erfand sie die Schindelmeißelsche Methode des Pianoforteunterrichts, welchen mehre junge Leute auf einmal erhalten. Nur ein Schüler spielt auf dem Pianoforte, die übrigen alle auf Gestellen mit Claves von Pappe, jedoch stets alle Bewegungen mit den Fingern, Applicatur etc. taktmäßig machend. Bei jedem Stück werden die wirklich Spielenden gewechselt. 2) Louis, Sohn der Vorigen, geb. 1812 in Königsberg; studirte in Königsberg, trat aber 1830 als Clarinettist in die Hofkapelle zu Berlin, unternahm später eine Kunstreise u. wurde bei mehren Bühnen Musikdirector u. ging endlich nach Pesth an das städtische Theater, wo er zugleich der Leiter des Musikvereins ist. Er schrieb die Opern: [192] Mathilde; Die zehn glücklichen Tage; Die Giftmischerin; Zzapary; Malvina; mehre Messen, Quartetten, Vocalsachen etc.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 192-193.
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