Selmnitz

[820] Selmnitz, Eduard von S., geb. 1791 in Leipzig, trat 1803 in sächsischen Militärdienst, machte alle Campagnen 1806–14 mit, wurde 1815 Hauptmann, blieb mit seinem Regiment bis 1818 in Frankreich, vervollkommnete sich dort im Stoßfechten u. kam durch den Bâton (einen 2–3 Fuß starken, 6 Fuß langen, mit Blei ausgeschlagenen Fechtstock) u. den Fleau (ein gegliedertes, hölzernes Fechtwerkzeug) auf die Idee auch für das Bayonnetfechten eigne Stoßdegen u. Deckungen einzuführen. 1820 wurden die geübtesten Fechter der sächsischen Infanterie unter S-s Befehl in Dresden geübt, er 1821 zur leichten Infanterie versetzt u. 1833 das Bayonnetfechten in der sächsischen Armee eingeführt. S. nahm bald darauf seinen Abschied u.st. 16. Juni 1838 in Dresden. Er schr.: Anleitung zum Stoßfechten, Dresd. 1821 (von einem seiner Schüler herausgegeben); Die Bayonnetfechtkunst, ebd. 1825, u. Aufl. Berl. 1832.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 820.
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