[884] Serdobōl (Sardawāla), 1) Kreis des russischen Großfürstenthums Finnland, welcher dem jetzigen Gouvernement Wiborg einverleibt worden ist, im Norden des Ladogasees; zum Theil gebirgig, hat Seen, Moräste, wenig guten Ackerboden, viel Wald; Hauptgewerbe: Fischerei, Jagd, Perlenfang im Jananus, Bearbeitung der Marmorbrüche am Ladoga; auf den Inseln im Ladoga auch Fund schöner Granaten; im Kreise viele Steinwälle, Lappilinat (Lappenfestungen) genannt, u. viele künstliche Erdgruben aus uralter Zeit; 2) evangelische Propstei im finnischen Gouvernement Wiborg zum Borgåschen Bisthum gehörig, wozu 153 von 26,821 Finnen u. 19,331 Russen bewohnte Dörfer, welche 4 Kirchen u. 1 Bethaus besitzen, gehören; 3) Stadt- u. Landgemeinde daselbst, zählt 101 Dörfer, 1 Kirche, 10,586 Finnen, 2048 Russen; 4) Stadt, am nördlichen Ufer des Ladoga, offen; 1 Kirche, 100 Häuser; 860 Ew.; zwei große Jahrmärkte, Handel mit seiner u. grober Leinwand, Hanf, Flachs, Wildhäuten, Pelzwerk, Bretern, Fischen, Butter, Wild etc. bes. nach Petersburg.