[195] Skylla, 1) Tochter des Nisos, s.d. 1); 2) Ungeheuer, welches in einer Höhle des Felsen Scylläum (s.d. 1), gegenüber dem Strudel Charybdis wohnte; Ein. nennen es einen Drachen, 6köpfig, 12füßig, welcher alle Vorüberkommende verschlang, so sechs der besten Männer des Odysseus, die Sonnenrinder des Herakles etc.; And. schildern die S. als Seejungfrau mit Fischschwanz, um die Hüften mit Hunden od. Wölfen versehen. Nach Homer ist S. Product der Kratäis, nach Hesiod Tochter des Phorbas u. der Hekate, nach And. des Phorkys u. der Hekate-Kratäis, od. des Typhon (Triton) u. der Echidna. Anfangs war sie ein schönes Mädchen u. vom Glaukos geliebt; dieser, verschmäht von ihr, wendete sich an Kirke u. bat dieselbe der S. durch einen Zaubertrank Liebe zu ihm einzuflößen. Da jedoch Kirke selbst den Glaukos liebte, warf sie aus Eifersucht ein Zaubergift in das Wasser, worin sich S. badete, u. da sie sich plötzlich in ein Ungeheuer verwandelt sah, stürzte sie sich aus Abscheu vor ihrer eigenen Gestalt in das Meer. Gewöhnlich wird sie dargestellt mit zwei Delphinenschwänzen u. mit Hundsköpfen; dann auch blos mit zwei Delphinenschwänzen; endlich blos mit einem Delphinenschwanz, aber auf beiden Seiten mit Rachen von Ungeheuern.