Snieders

[230] Snieders, 1) Jan Renier, vlämischer Dichter u. Romanschriftsteller, geb. 1812 in Bladel bei Eindhofen in der niederländischen Provinz Nordbrabant, erhielt seine wissenschaftliche Vorbildung auf dem College in Roermonde (Limburg), studirte dann in Löwen Theologie, später jedoch Medicin u. ließ sich 1838 in Turnhout in der belgischen Provinz Antwerpen als praktischer Arzt nieder. Er schr.: Romantische verhaelen (Romantische Erzählungen, 1850), Het kind met den helm (1852), De hut van Wartje Nulph (1853), Dorps verhaelen (Dorfgeschichten, 1854), Het eerekruis (das Ehrenkreuz [ein Lustspiel], 1854), De meesterknecht ( 1854), Amanda (1856), Doctor Marcus (1856). 2) August, Bruder des Vor., geb. um 1820 in Bladel bei Eindhofen in der niederländischen Provinz Nordbrabant, erhielt seinen Unterricht auf der dasigen Dorfschule, sollte auf den Wunsch seiner Eltern Maler werden, zog aber aus Liebe zur Literatur die Buchdruckerkunst vor u. kam 1842 zu einem Buchdrucker in Herzogenbusch in die Lehre, kehrte 1843 nach Hause zurück, ging aber 1844 wieder in eine Buchdruckerei nach Antwerpen, wurde 1845 Mitredacteur u. später Chefredacteur des Handelsblattes, gab 1848 eine Gedichtsammlung (Myne eerste zangen) heraus u. schrieb die Romane u. Novellen: Burgerdeugd (Bürgertugend, 1851), Beelden uit ons leven (Bilder aus unserm Leben, 1851), De arme schoolmeester (1851), De dorpspastoor (1853), De orgeldraeijer (Der Leierkastenmann, 1854), De gasthuisnon (Die Barmherzige Schwester, 1855), Het bloemengraef (Das Blumengrab, 1855), De verstoteling (Der Verstoßene, 1856), De fortuinzocker (Der Glücksjäger, 1858); mehre davon sind auch ins Deutsche übersetzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 230.
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