Souham

[315] Souham (spr. Suang), Joseph Graf von S., geb. 1760 in Subersac, aus einer adeligen Familie, trat sehr jung als Offizier in die französische Cavallerie u. gelangte schnell zu den ersten Militärstellen, so daß er in der Schlacht bei Jemappes schon General wurde u. that sich dann in Brabant hervor. Er diente 1796 mit Auszeichnung bei der Rheinarmee u. 1800 unter Moreau. 1804 in die Verschwörung Pichegrus verwickelt, wurde er in die Abtei gesperrt, abgesetzt u. erst 1807 wieder angestellt. 1808 sandte ihn Napoleon nach Catalonien, er schlug die Spanier bei Olet u. kurz darauf den General Reding, hielt hierauf Vich gegen O'Donnell, wurde aber bei einem Ausfalle schwer verwundet u. mußte deshalb das Commando abgeben; nach seiner Genesung sammelte er die Trümmer der Armee von Portugal u. verband dieselben mit der des Nordens u. entsetzte Burgos, erfocht bei Torquemada u. in den Aropilen Vortheile über Wellington, gerieth aber bei letzter Gelegenheit mit König Joseph in Streit, in Folge dessen er nach Frankreich abging. Er organisirte Anfangs 1813 zwei Divisionen in Mainz u. führte die Vorhut der nach [315] Sachsen marschirenden Armee unter Ney, trug mit derselben viel zum Sieg bei Groß Görschen bei u. focht bei Bautzen, Dennewitz u. Leipzig. 1814 befehligte er zuerst eine Reservedivision u. kam dann mit derselben zum Corps des Herzogs von Ragusa. Bei der Rückkehr. des Königs wurde er Commandant der 20. Division, war nach Napoleons Rückkehr 1815 nicht angestellt, wurde 1816 Generalinspector der Infanterie, 1818 Gouverneur der fünften Militärdivision u. st. im Mai 1837.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 315-316.
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